Kastration von Kaninchen

Warum kastrieren?

 

Männliche Haus- und Heimtiere sollten grundsätzlich immer kastriert werden. Hat man dies in jungen Jahren,  z.B. aus Unwissenheit, "verpasst", sollte dies schnellstmöglich nachgeholt werden.

Unkastrierte Rammler können generell nicht mit anderen Kaninchen zusammen gehalten werden. Mit einem zweiten Rammler (auch wenn dieser kastriert ist) kommt es häufig zu starken Revierkämpfen, die nicht selten tödlich enden können. Ausnahmen bestätigen die Regel, doch nahezu immer kommt es bei Einsetzen der Geschlechtsreife zu andauernden und heftigen Auseinandersetzungen.

 

Auch ein kastriertes Weibchen ist keine Alternative bei der Partnerwahl. Ein unkastierter Rammler leidet unter seinen Hormonen und wird das Weibchen jederzeit bedrängen. Das kann neben Beissereien auch zu dauerhafter Verängstigung des Weibchens führen. Manche Weibchen leiden auch körperlich sehr unter den ausgeprägten Tireben des Rammlers.

 

Aus der Not heraus werden auch häufig Gegenstände berammelt und dem Halter das Leben durch ständiges Verspritzen von Urin schwer gemacht.

 

 

Ab wann ist eine Kastration möglich?

Vor Eintritt der Geschlechtsreife

Es besteht die Möglichkeit der Frühkastration, die bereits ab ca. 8 Wochen erfolgen kann und bis zur 12. Woche erfolgen sollte.

 

 (Es gibt Tierärzte, die Frühkastrationen bereist mit 6-7 Wochen vornehmen, dies empfiehlt sich, wenn zwei Rammler zusammenziehen.)

 

Bei dieser Form der Kastration kann das männliche Kaninchen nach Abheilen der Wundnaht mit weiblichen Kaninchen zusammengesetzt werden. Lebten die Tiere bereits vor der Kastration zusammen, darf der nun kastrierte Rammler gleich zurück zur Häsin oder in die Gruppe. Diese Form der Kastration sollte bei Jungtieren immer die erste Wahl sein.

 

Nach Eintritt der Geschlechtsreife

Wird der Rammler nach Eintritt der Geschlechtsreife - ab etwa 12 Wochen, in Ausnahmefällen später - kastriert, muss er noch sechs Wochen getrennt von weiblichen Kaninchen verbringen, da der Rammler noch so lange zeugungsfähig bleibt!

 

Für eine Kastration gibt es kein Höchstalter! Auch sehr alte Rammler (> 8 Jahre) können kastriert werden, wenn sie in einem gesundheitlich guten Zustand sind.

 

 

Ablauf einer Kastration

Es gibt leider immer noch viele Tierärzte, die Frühkastrationen und Kastrationen bei älteren Tieren aus Unerfahrenheit nicht durchführen bzw. davon abraten.

 

Vor der Kastration

Wichtig ist es, das Tier vor der Operation einem kaninchenerfahrenen Tierarzt vorzustellen. Dieser wird feststellen, ob sich das Tier in einem operationsfähigen Allgemeinzustand befindet, also keine Krankheiten vorliegen. Bitte klären Sie bei diesem Termin auch ab, ob das Tier bis zum vollständigen Aufwachen in der Praxis bleiden kann, damit bei evtl. Komplikationen tierärztlich eingegriffen werden kann.

 

Eine Inhalationsnarkose sollte für Kaninchen bevorzugt werden, da die Tiefe dieser Narkose regulierbar ist, das Tier nach der Operation schneller wieder wach wird und der Kreislauf nicht so stark beansprucht wird.

 

Da sich Kaninchen nicht erbrechen können und ein sehr empfindliches Magen-Darm-System haben, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Rammler NICHT nüchtern beim Tierarzt abgeben.

 

Nach der Kastration

Holen Sie Ihr Tier erst beim Tierarzt ab, wenn es vollständig aus der Narkose erwacht ist!

Wichtig ist, dass Sie Ihrem Tier unverzüglich sein gewohntes Futter anbieten. Bitte kontrollieren Sie bis zum vollständigen Abheilen die Kastrationsnaht und suchen Sie bei Veränderungen (auffällige Rötungen im Narbenbereich, Schwellungen, vermehrte Wundwasserbildung) unverzüglich den Tierarzt auf.